In der Klasse von Monika Paliga an der Waldschule, einer Verbundschule mit Werkrealschule und Realschule in Mannheim, haben viele Schüler zuhause keinen Laptop, kein Wlan, keinen Drucker. Materialien, die man schickt, können nicht ausgedruckt werden.
Paliga erzählt im Interview mit SWR3, dass sie in diesen Fällen an der Schule drucken und die Eltern auffordern muss, die Materialien abzuholen – das klappt oft nicht:
Dazu kommt, dass man mit vielen Eltern, aufgrund der mangelnden Sprachkenntnisse nicht richtig kommunizieren kann, es scheitert wirklich oft am einfachsten.
Viele Eltern sind mit Homeschooling überfordert
Und das nicht nur bei Familien mit Migrationshintergrund, sagt Lehrerin Paliga. Die meisten Schülerinnen und Schüler in ihrer Klasse hätten Probleme beim Lernen zuhause. Die Eltern könnten oft nicht helfen, seien überfordert – oder würden sich nicht kümmern.
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Lernen trotz Schulschließungen So geht Homeschooling
In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz müssen viele Familien ihre Kinder weiterhin zu Hause betreuen – dabei sollte auch der Schulstoff nicht zu kurz kommen. Die ARD bietet dafür die perfekten Inhalte.
Zum Beispiel habe sie die Familie einer ihrer Fünftklässlerinnen wochenlang telefonisch nicht erreicht. „Irgendwann habe ich den Vater dann erreicht, er war aber der Auffassung, die Schule sei dafür verantwortlich ihm das nach Hause zu schicken.“ Die Schülerin habe schon vor der Corona-Krise Probleme gehabt – jetzt sei es für sie fast unmöglich, den versäumten Stoff nachzuholen.
Der Kontakt zwischen den Lehrern und den Eltern, den Ansprechpartnern vor Ort, ist gerade so wichtig wie nie.
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Den Feierabend für die eigenen Schüler aufgeben
Ihre Schüler aufgeben – das war für die Lehrerin trotzdem keine Option. Dann schon eher ihren Feierabend: Emails schreiben spät abends, bei den Schülern vorbeifahren und nachschauen, ob auch wirklich alles in Ordnung ist. Denn auch das gehört an einer Schule wie ihrer zum Lehrersein dazu.
Deshalb hofft sie, dass sie vom Homeschooling bald zum ganz normalen Unterricht zurückkehren kann – nicht nur für sich, vor allem für ihre Schüler: „Für viele sind die sechs bis acht Stunden Schule ja auch eine Möglichkeit, aus dem Elternhaus auszubrechen. Die Möglichkeit, auch mal ein bisschen was anderes von der Welt zu sehen.“