Schnelltests zuhause vor Schulbeginn: Kann ich mich auf das Ergebnis verlassen?
Neben dem üblichen Durcheinander von aufwecken bis schnell noch frühstücken, die Hefte suchen und den Bus nicht verpassen muss im Präsenzunterricht jetzt auch noch der Schnelltest untergebracht werden. Ein zusätzlicher Stressfaktor, der aber eben notwendig ist.
Und trotzdem bleibt die Frage, wie sehr man sich auf das Ergebnis verlassen kann – immer wieder stehen Schnelltests wegen ihrer unterschiedlichen Zuverlässigkeit in der Kritik.
Website zeigt im Supermarkt Zuverlässigkeit verschiedener Schnelltests an
Wer im Supermarkt vor der Entscheidung steht, welcher Schnelltest denn nun gekauft wird, kann sich die Zuverlässigkeit jetzt mithilfe einer Website anzeigen lassen.
Aus entsprechenden Daten des Paul-Ehrlich-Instituts haben Ulmer Wissenschaftler von Zerforschung einen Scanner entwickelt. Scannt man auf dieser Website den Barcode einer Schnelltest-Packung mit der Handykamera, werden automatisch Informationen zur Zuverlässigkeit eingeblendet.
Hinweis: Der Website muss erlaubt werden, auf die Handykamera zuzugreifen.
Oder hier den Namen des Tests in das SWR3-Suchtool eingeben:
Herstellerangaben weichen von Daten des Paul-Ehrlich-Instituts ab
Laut Herstellerangaben sollen die Tests meist eine Zuverlässigkeit von 80-100% erreichen. Die Analyse des Paul-Ehrlich-Instituts ergibt allerdings geringere Ergebnisse. Die 15 Seiten lange Liste des Paul-Ehrlich-Instituts werde durch den Barcode-Scanner durchsucht und das passende Ergebnis zum jeweiligen Test angezeigt. Wer auf Scanner im Supermarkt lieber verzichten möchte, kann aber weiterhin auch direkt auf die Liste zurückgreifen.
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Antigen-Schnelltests nicht geeignet zur Früherkennung
Die geringe Zuverlässigkeit ist schon länger bekannt und in der Kritik. Viele Tests reagieren erst, wenn man hoch ansteckend ist – das ist nicht passend für den gewählten Anwendungsbereich, warnten Experten bereits 2021. Eigentlich wurden die Schnelltests für Personen entwickelt, die schon deutliche Symptome aufweisen und etwa der Husten oder das Fieber von einer Grippe und anderen Erkrankungen unterschieden werden soll. Außerdem sei es fraglich, ob das oft unerfahrene Testpersonal in der Lage ist, Proben korrekt zu entnehmen.
Schnelltests als einzige Vorsichtsmaßnahme nicht sicher genug
Hinweise darauf, dass die Schnelltests eigentlich für einen ganz anderen Bereich konzipiert sind, liefert auch der Beipackzettel. Darin heißt es beispielsweise unter der Rubrik Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen: „Der Test dient nur zur klinischen Referenz und darf allein nicht zu[r] Bestätigung oder Ausschluss einer Infektion verwendet werden.“
Aber eben zur Bestätigung oder Ausschluss einer Infektion werden sie in Restaurants, Schulen oder an Flughäfen flächendeckend genutzt. Mit der geringen Empfindlichkeit der Tests können sie so ein falsches Sicherheitsgefühl geben. Seltener Händewaschen oder desinfizieren und die Maske zuhause lassen wenn ein negativer Schnelltest vorliegt, wäre also ein Trugschluss.
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