Schnelltests von geschultem Personal oder Selbsttests für Laien aus dem Einzelhandel: Von Beginn der Woche an sollen alle, die es wollen, ohne besonderen Anlass untersuchen können, ob sie mit dem Coronavirus infiziert sind und möglicherweise andere anstecken könnten. Das Testergebnis soll in 15 bis 20 Minuten da sein.
- Wann kommen Schnelltest, die ich selbst durchführen kann?
- Wie kompliziert werden die Laien-Schnelltests sein?
- Wo werden die Laien-Schnelltests erhältlich sein?
- Was kosten die Laientests?
- Wie verlässlich sind die Corona-Selbsttests?
- Gibt es bald auch kostenlose Antigen-Schnelltests in der Apotheke?
- Wie funktioniert der Corona-Antigen-Schnelltest?
- Wo kann ich mich ab 1. März testen lassen?
- Wie viele Antigen-Schnelltests stehen zur Verfügung?
- Werden die Schnelltests die bisherigen PCR-Tests ersetzen?
- Der Corona-Selbsttest ist positiv – Was muss ich jetzt tun?
- Gibt es eine Meldepflich bei positiven Schnelltests?
Wann kommen Schnelltests, die ich selbst durchführen kann?
Seit Samstag sind die Corona-Selbsttests im Handel. Als Erstes haben Discounter die Tests angeboten. Der Verkauf ist pro Kunde oder Kundin auf eine Packung mit fünf Tests begrenzt. Die Tests waren kurz nach Start ausverkauft. Die gute Nachricht sei aber, dass bereits weitere Ware unterwegs sei und schon in der kommenden Woche Nachschub kommen werde.
Wahrscheinlich ist es so, dass noch nicht die ganz großen Lieferungen kommen werden und die Tests dann schnell vergriffen sein werden. Solche Tests können allerdings schnell in großen Mengen produziert werden. Also in ein paar Wochen dürfte es dann genug davon in den Regalen geben.
Wie kompliziert werden die Laien-Schnelltests sein?
Für alle Corona-Tests müssen Abstriche in der Nase gemacht werden. Bei den Laien-Selbsttest muss der Abstrich aber nicht von so weit hinten entnommen werden, ein Abstrich im vorderen Nasenbereich reicht. „Das dürfte wesentlich angenehmer sein als die Variante, bei der das Stäbchen gefühlt im Gehirn landet“, meint SWR-Wissenschaftsredakteur David Beck.
Genau das sei auch das Ziel dieser Selbsttests: Bei Tests, bei denen das Stäbchen für den Abstrich tiefer in die Nase geschoben werden muss, bestehe die Gefahr, dass die Leute das Stäbchen nicht weit genug einführen, weil sie es als unangenehm empfinden. Das ist bei den Laientests deshalb jetzt anders. „Wahrscheinlich gibt es dann aber ab demnächst welche, bei denen das noch einfacher geht. Zum Beispiel mit Spucken oder Gurgeln, um die Probe zu entnehmen.“
Wo werden die Laien-Schnelltests erhältlich sein?
Kaufen kann man die Selbsttests, ähnlich wie die Schutzmasken dann nicht nur in Apotheken oder Drogerien, sondern auch in vielen anderen Geschäften – wie Lebensmittelläden oder sogar in Tankstellen.
Die Discounter Aldi und Lidl boten erste Selbsttest schon am Samstag an, Lidl allerdings nur online. Auch die Supermärkte von Rewe und Edeka wollen bald mit dem Verkauf beginnen. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm planen den Start für Dienstag. Apotheken wollen die Laien-Selbsttests ebenfalls anbieten.

Corona-Schnelltest an Discounter-Kassen erhältlich Ab heute Corona-Schnelltests im Handel
- Dauer
Was kosten die Laien-Selbsttests?
Die Selbsttests aus Apotheken, Einzelhandel und Discountern sind mit den Schnelltests, die in den Testzentren gemacht werden, identisch. Sie müssen aber zunächst selbst bezahlt werden.
Bei Aldi kostet ein 5er-Set 25 Euro. Das Ergebnis soll nach 15 Minuten vorliegen. Lidl verkauft in seinem Onlineshop Schnelltests versandkostenfrei für 21,99 Euro pro 5er-Packung.
Wie verlässlich sind die Corona-Selbsttests?
„Es werden nur Tests als Selbsttest zugelassen, die bisher auch als Schnelltests im professionellen Bereich eingesetzt wurden“, erklärt David Beck von der SWR-Wissenschaftsredaktion. Die Tests wurden vorher vom Paul-Ehrlich-Institut, dem deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, geprüft. „Also kann man schon davon ausgehen, dass sie mindestens so zuverlässig sind wie die Schnelltests, die es bisher schon gibt.“ Beide seien aber nicht so zuverlässig wie die PCR-Tests.
Experten weisen darauf hin, dass die Tests vor allem bei einer hohen Virenlast gut funktionieren. Das heißt: Personen, die stark ansteckend sind, können rasch erkannt werden. Der Nachteil: Infizierte mit geringer Virenlast könnten hingegen nicht entdeckt werden. Außerdem, so warnen Experten, seien die Tests immer nur eine Momentaufnahme – also mit Blick auf die nächsten Stunden, am kommenden Tag sollte man sich nicht mehr auf den Test verlassen.
Gibt es bald auch kostenlose Antigen-Schnelltests in der Apotheke?
Ab 8. März sollen neben den Laien-Schnelltests für alle Bürgerinnen und Bürger pro Person und pro Woche ein kostenloser Corona-Schnelltest möglich sein. Die Kosten dafür will der Bund übernehmen. Laut Bundesgesundheitsministerium „kann grundsätzlich jeder diese Tests anwenden, allerdings müssen diese durch entsprechend geschultes Personal erfolgen.“
Wie funktioniert der Corona-Antigen-Schnelltest?
Anders als die bisher durchgeführten PCR-Tests suchen die Schnelltests – die auch Antigen-Tests genannt werden – in Abstrich-Proben nicht aufwendig nach dem Erbgut des Virus, sondern nach Molekülen, die charakteristisch für die Viren sind. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest wird auf einem Teststreifen angezeigt, ob das gesuchte Molekül gefunden wurde und die Person positiv ist oder nicht.
Schnelltests – Wo kann ich mich testen lassen?
Die Schnelltests werden in Apotheken, Arztpraxen und Testzentren angeboten. Es wird die Möglichkeit geben, Termine dafür zu vereinbaren.
Wie viele Antigen-Schnelltests stehen zur Verfügung?
Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gibt es mit den Herstellern Verträge über 50 bis 60 Millionen dieser Tests pro Monat, geliefert würden aber deutlich mehr.
Werden die Schnelltests die bisherigen PCR-Tests ersetzen?
Nein. Die PCR-Tests, die in Laboren ausgewertet werden müssen, sind verlässlicher. Spahn lobt sie auch als „Gold-Standard“ und rät dazu, bei möglichen Corona-Symptomen auf jeden Fall einen PCR-Test machen zu lassen. Auch wer bei einem Schnelltest positiv auf das Virus getestet wurde, sollte wegen der höheren Verlässlichkeit auf jeden Fall noch einen PCR-Test vornehmen lassen.
Der Corona-Selbsttest ist positiv – Was muss ich jetzt tun?
Die Antwort darauf liefert das Bundesgesundheitsministerium. Wichtig ist, sich sofort in häusliche Quarantäne zu begeben. Um sicher zu sein, dass das Ergebnis richtig ist, muss ein PCR-Test durchgeführt werden. Dafür sollte die Hausärztin oder der Hausarzt oder der ärztliche Notdienst 116117 kontaktiert werden. Wenn der Test negativ ausfällt, hat man nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Corona. 100-prozentige Sicherheit bieten die Selbsttests für zu Hause aber nicht.
Gibt es eine Meldepflich bei positiven Schnelltests?
Nein. Wer einen Selbsttest macht, der positiv ausfällt, sollte diesen aber genauso wie bei einem positiven Antigen-Schnelltest durch einen PCR-Test bestätigen lassen und sich vorsichtshalber solange zu Hause in Quarantäne begeben, bis das Ergebnis vorliegt. Positive Ergebnisse von Antigen-Schnelltests, die von geschultem Personal durchgeführt werden, sind dagegen meldepflichtig.
Diese verschiedenen Corona-Testverfahren gibt es bisher
- PCR-Tests weisen den Erreger nach, müssen von Fachpersonal durchgeführt werden und müssen ins Labor geschickt werden.
- PCR-Schnelltests weisen auch den Erreger nach, müssen von geschultem Personal durchgeführt werden, müssen nicht ins Labor geschickt werden, sind aber ungenauer.
- Antigen-Schnelltests weisen auch den Erreger nach, müssen aber ordentlich durchgeführt werden, um aussagekräftig zu sein. In Apotheken und Testzentren werden diese von Fachpersonal durchgeführt, da dafür ein tiefer Nasen-Rachenabstrich notwendig ist. Seit Anfang März gibt es vereinfachte Selbsttests, die von Laien durchgeführt werden können.
- Antikörpertests weisen nach, ob der Körper bereits Antikörper gegen den Erreger gebildet hat. Eine Infektion lag vor oder liegt immer noch vor. Ob die Antikörper ausreichen, vor einer weiteren Infektion zu schützen, kann nicht gesagt werden. Dieser Test sollte von Fachpersonal durchgeführt werden, in einigen Drogeriemärkten kann man den Antikörpertest aber aktuell für knapp 50 Euro kaufen, da sie aber nicht sonderlich aussagekräftig sind, werden sie nicht empfohlen.
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